REACH- & RoHs Konformität im 3D-Druck – Warum Sie bei der Auswahl Ihrer Lieferanten genau hinsehen müssen.

HDC achtet auf die Verträglichkeit der verwendeten Materialien und Substanzen.

Was sind eigentlich diese ominösen Zertifikate bzw. Beschränkungen, wo finden sie Anwendung, welchen Einfluss haben sie auf Materialien und wie kann ich sicher gehen, dass meine 3D-Druck-Bauteile aus zertifizierten Materialien hergestellt wurden?

Diese Fragen beschäftigen unsere Kunden regelmäßig, daher räumen wir hier einfach und unkompliziert mit allen Fragen rund um das Thema auf.

REACH und RoHS – Zwei wichtige EU-Vorschriften für Materialien

Die REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) ist eines der strengsten Chemikaliengesetze der Welt und stellt sicher, dass in der EU verwendete Chemikalien gesundheitlich unbedenklich sind und keine Risiken für die Umwelt darstellen. Diese Verordnung ist zentral für die Materialkonformität in der EU. Um in der EU Handel zu betreiben, müssen alle Stoffe, die in Mengen von mehr als einer Tonne pro Jahr importiert oder hergestellt werden, registriert sein. Wenn ein Stoff nicht gemäß REACH registriert ist, ist der Handel mit diesem in der EU untersagt. Das bedeutet, dass Hersteller von 3D-Druckbauteilen, die Materialien aus Rohstoffen anderer Hersteller verarbeiten, sicherstellen müssen, dass die verwendeten Stoffe REACH-konform sind.

Zusätzlich zur REACH-Verordnung ist die RoHS-Verordnung von großer Bedeutung, wenn es um die Verwendung von Materialien in elektrischen und elektronischen Geräten geht. Die RoHS-Verordnung (Restriction of Hazardous Substances) beschränkt die Verwendung von sechs gefährlichen Stoffen in elektrischen und elektronischen Geräten, um die Exposition gegenüber diesen Stoffen zu verringern. Diese Stoffe umfassen:

  1. Blei (Pb)
  2. Quecksilber (Hg)
  3. Kadmium (Cd)
  4. Sechswertiges Chrom (Cr6+)
  5. Polybromierte Biphenyle (PBB)
  6. Polybromierte Diphenylether (PBDE)

Auch 3D-Druckbauteile, die in elektronischen oder elektrischen Geräten verbaut werden, müssen sicherstellen, dass sie diese Stoffe nicht in unzulässigen Mengen enthalten, um RoHS-konform zu sein.

Wichtiger Hinweis: Auch wenn ein Hersteller “nur” ein Bauteil bearbeitet, müssen die Endprodukte die Anforderungen von REACH und RoHS erfüllen, wenn sie in elektrischen Geräten verbaut werden sollen.

Verantwortung für Hersteller von Produkten, die Rohmaterialien verarbeiten

Hersteller, die Rohmaterialien anderer Hersteller verarbeiten, müssen sicherstellen, dass alle in ihren Produkten verwendeten Stoffe den Anforderungen von REACH und RoHS entsprechen. Dies beinhaltet mehrere Pflichten:

  • Prüfung der REACH-Registrierung der verwendeten Stoffe: Der Hersteller muss sicherstellen, dass alle in den Rohmaterialien enthaltenen Stoffe, die in Mengen von mehr als einer Tonne pro Jahr in die EU importiert oder hergestellt werden, gemäß REACH registriert sind. Falls ein Stoff nicht registriert ist, kann er nicht in der Produktion verwendet werden.
  • Sicherheitsbewertung und Informationspflichten: Alle Rohmaterialien müssen Sicherheitsdatenblätter (SDS) enthalten, die Informationen zu den chemischen Eigenschaften, Gefahren und sicheren Handhabungsbedingungen des Materials bieten. Für Materialien, die in elektronischen Geräten verwendet werden, muss auch eine Prüfung auf RoHS-Konformität erfolgen.
  • Kommunikation entlang der Lieferkette: Der Hersteller muss mit seinen Zulieferern kommunizieren, um sicherzustellen, dass die verwendeten Rohmaterialien den REACH- und RoHS-Vorgaben entsprechen. Diese Informationen müssen im Falle einer Prüfung oder eines Rückrufs leicht zugänglich sein.

Nachweis der Konformität mit REACH und RoHS

Ein zentrales Anliegen für Hersteller, die 3D-Druckbauteile produzieren oder verarbeiten, ist der Nachweis der Konformität mit beiden Vorschriften. Es gibt kein spezifisches Zertifikat für REACH oder RoHS, sondern die Hersteller müssen Statements und Dokumentationen bereitstellen, die belegen, dass die verwendeten Materialien die Anforderungen der Verordnungen erfüllen.

  • REACH: Materialien müssen bei der ECHA (Europäische Chemikalienagentur) registriert sein, was durch ein Hersteller-Statement oder CoC (Certificate of Conformity) nachgewiesen werden kann.
  • RoHS: Materialien dürfen keine der verbotenen Substanzen in unzulässigen Mengen enthalten. Der Nachweis erfolgt ebenfalls über Hersteller-Statements oder CoCs.

Fazit

Hersteller, die 3D-Druckbauteile aus Rohmaterialien anderer Hersteller verarbeiten, müssen sicherstellen, dass die verwendeten Materialien sowohl REACH– als auch RoHS-konform sind. Wenn sie keine entsprechenden Nachweise (wie CoCs) erhalten, können sie die Konformität ihrer Produkte nicht nachweisen und laufen Gefahr, gefährliche Stoffe in ihren Produkten zu haben.

HDC BLUEPRINTS ist sich dieser regulatorischen Anforderungen bewusst und achtet daher besonders auf die Verfügbarkeit von Hersteller-Statements (CoCs). Bei Bedarf stellen wir diese unseren Kunden zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die REACH– und RoHS-Konformität ihrer Produkte jederzeit nachgewiesen werden kann.

Kundensicherheit geht vor – ohne die notwendigen Nachweise besteht das Risiko, die gesetzlichen Anforderungen nicht zu erfüllen und möglicherweise unzulässige oder gefährliche Stoffe in den Produkten zu haben.