Auf dem Weg zu Euro 7: Wie wir Bremsstaub- und Reifenabriebspartikel messbar und beherrschbar machen

Innovative Prüfstandstechnologie

Gemeinsam für eine saubere Zukunft

Mit der bevorstehenden Einführung der Euro-7-Norm verschärfen sich die Anforderungen an die Emissionsgrenzwerte im Automobilsektor. Während bisher ausschließlich Abgasemissionen betrachtet wurden, rücken nun auch nicht-abgasbedingten Emissionen wie Bremsstaub und Reifenabrieb in den Fokus. Doch wie können diese Partikel präzise gemessen und analysiert werden? Genau hier kommt unser Beitrag ins Spiel.

Kombinationsprüfstand:
Wir haben zusammen mit industriellen und universitären Partnern einen innovativen Kombinationsprüfstand entwickelt, der Partikelemissionen aus Bremsen und Reifen analog der Global Technical Regulations No. 24 (GTR24) messen und erfassen kann. Basierend auf einem früheren Motorprüfstandssystem wurde der Prüfstand nach den Vorgaben des „Particle Measurement Programme“ (PMP) mit neuster Technologie und WLTP-BRAKE Automatisierung aufgebaut.

Ergebnisse der ersten Studie:
Im Rahmen der Studie von Neukirchen et al.1 wurden zwei verschiedene Bremsbeläge unter standardisierten Bedingungen gemäß GTR24 getestet. Dabei lag der Fokus unter anderem auf der chemischen und physikalischen Analyse der Emissionen.

Zentrale Erkenntnisse:

  • PM10-Emissionen: Die gemessenen Werte betrugen 15,1 mg/km und 16,3 mg/km. Diese überschreiten den künftigen Euro-7-Grenzwert von 7 mg/km um das 2,15- bzw. 2,32-Fache.
  • Partikelzusammensetzung: Ein hoher Anteil der Partikel bestand aus Eisen (Fe), mit einem durchschnittlichen Massenanteil von 54,9 % bis 58,1 %.
  • Nachweis von Schwermetallen: Neben Eisen wurden auch Kupfer (Cu), Chrom (Cr), Zink (Zn) und Mangan (Mn) festgestellt.

Was bedeutet das für die Automobilindustrie?
Die Ergebnisse zeigen, dass die geprüften Bremsbelag- und Bremsscheiben-Materialien nicht ausreichen, um die künftigen Euro-7-Grenzwerte einzuhalten. Daher sind Hersteller gefordert, Lösungen zu entwickeln, um die zukünftig gesetzlich vorgeschriebenen Emissionswerte zu erreichen und nachzuweisen.

Unser Fazit:
Unsere Firma ist stolz darauf, mit dem Kombinationsprüfstand einen entscheidenden Beitrag zur Forschung und Entwicklung im Bereich der Emissionsmessung zu leisten. Wir sind überzeugt: Für eine saubere und nachhaltige Zukunft ist es entscheidend, das Fahrzeug ganzheitlich zu betrachten – nicht nur einzelne Emissionsquellen.

Hier gehts zum Artikel: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S030438942403190X

  1. Neukirchen C, Saraji-Bozorgzad MR, Mäder M, Mudan AP, Czasch P, Becker J et al. Comprehensive elemental and physical characterization of vehicle brake wear emissions from two different brake pads following the Global Technical Regulation methodology. Journal of Hazardous Materials 2025; 482:136609. Available from: URL: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S030438942403190X. ↩︎